Den Tag und das Programm hatten Mitglieder des Interreligiösen Runden Tisches Duisburg-Mülheim und Vertreter:innen der Bürgerplattform Stark! Im Kölner Norden in mehreren Treffen geplant und vorbereitet. Nun war es endlich so weit: Am 21. September 2024 trafen sich sich zu einem Interreligiösen Tag in Köln.
Am Samstagmorgen ging es für die Meisten Teilnehmer:innen aus Bochum, Duisburg und Mülheim/ Ruhr mit dem ÖPNV nach Köln. Dort versammelten sie sich mit den Kölner Bürgerplattform-Mitgliedern und einigen Gästen der DITIB Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld – der ersten Station an diesem Tag. Die Vorstellungs- und Kennenlernrunde fand auf dem großen Platz vor der Moschee mit der Freitreppe statt.
Bei einer gut einstündigen Führung erfuhren die 20 Teilnehmer:innen viel Interessantes über den Islam und die 2017 eröffnete Moschee. Der imposante, 30 Meter hohe Moscheebau mit den beiden 55 Meter hohen Minaretten in Form von Stiften wurde vom Architekten Paul Böhm geplant. Der sandfarbene offenporige Beton der Kuppel wird unterbrochen durch bläuliche Glasflächen, durch die die Sonne den Gebetsraum durchströmt. Innen verbinden sich Pastelltöne mit goldenen kalligraphierten Schriftzügen der Propheten, von Abraham bis Mohamed in arabischer Schrift. Das Blau der großzügigen Glaskuppel wird auch im gewebten Gebetsteppich aufgegriffen, mit bläulichen Wellen sind die Gebetsbereiche vor der treppenförmigen Verkündigungskanzel des Imans symbolisiert.
Neben dem größten Gebetsraum in Europa der Moschee mit rund 1.200 Plätzen befinden sich eine umfangreiche Bibliothek, Tagungs- und Bildungsräumlichkeiten, die zentrale bundesdeutsche DITIB-Verwaltung und eine Einkaufspassage im Untergeschoss des Anbaus.
Nach der Innenbesichtigung des hellen und beeindruckenden Innenbereichs des kunstvoll gestalteten Moschee kamen die Teilnehmer:innen mit Zekeriya Altug, Vorstandsmitglied und Leiter der Außenbeziehungen der DITIB, im Moscheeforum ins Gespräch über die Entstehung der Moschee, die Kritik am Bau und die aktuellen Herausforderungen der Zentralmoschee-Gemeinde. Am Ende bestand Gelegenheit die ausgestellten, kalligraphischen Kunstwerke zu bestaunen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen setzte die Gruppe den Interreligiösen Tag mit einer geführten Tour durch den Garten der Religionen von IN VIA Köln fort. Anne Phlak, bei IN VIA u.a. zuständig für den interreligiösen Dialog, erzählte viele Anekdoten rund um den Garten sowie von ihren Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Gruppen. Durch die vielen lebendigen Gespräche verging die Zeit wie im Flug und statt der geplanten zwei Stunden Führung wurden es letztlich fast drei Stunden. Der großzügige Garten, Teil eines ehemaligen Klosters, liegt versteckt im Kölner Stadtteil Neustadt/Süd und ist Montag bis Freitag für alle Interessierten geöffnet.

Quelle: Garten der Religionen, IN VIA Köln
Die Mitglieder des Interreligiösen Runden Tisches Duisburg-Mülheim nahmen viele positive Impulse und neue Ideen vom Kölner Garten der Religionen mit nach Hause. Schließlich wollen sie zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2027 auch in Duisburg einen Garten der Religionen gestalten.
Der Besuch in Köln war geprägt von einem intensiven Diskurs, im biblischen Sinne von Alpha bis Omega, von A der Architektur der Gebetshäuser bis Z, dem Zusammenleben der unterschiedlichen Religionen und Kulturen, die mit Menschlichkeit und gegenseitigem Respekt problemlos im Einklang leben und sich miteinander gedeihlich entwickeln können.
Am Ende des Tages gab es viel positives Feedback zum Interreligiösen Begegnungstag. Dabei äußerten die Teilnehmer:innen den Wunsch, einen solchen Ausflug möglichst bald zu wiederzuholen. Da eine weitere Station, der geplante Besuch der Evangelischen AntoniterCitykirche in der Innenstadt zeitlich nicht mehr realisiert werden konnte, gibt zumindest schon eine Idee für einen nächsten Zielort.
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