Im Rahmen des Projekts „Partizipation und Teilhabe im Kölner Norden“ werden Organizing Germany und die Bürgerplattform Stark! Im Kölner Norden eine vertiefte Recherche zu Themen und Ressourcen im Kölner Norden machen. Dazu wird ein Community Organizing-Prozess im Stadtbezirk Chorweiler angestoßen, in dem die Menschen von ihren alltäglichen Problemen berichten und motiviert werden sollen, an deren Lösung mitzuwirken.

Zielgruppe sind alle bisher nicht erreichten oder nicht organisierten Einwohner:innen. Der Schwerpunkt liegt auf Familien. Diese wurden von den Einschränkungen der Corona-Pandemie besonders betroffen und haben mit den Lücken in der sozialen und technischen Infrarstrutur am meisten zu kämpfen. Auch die erhöhte Quote der Alleinerziehenden soll hierbei berücksichtigt werden.

Am 2. August 2024 fand der Auftakt des Projekts im Nachbarschaftsraum von Fundus Köln-Nord e.V. in Köln-Seeberg mit Ole Reichardt (im Foto rechts), derzeitiger Organizer der Bürgerplattform Stark! Im Kölner Norden, Merve Sahin-Yilmaz (im Foto links), Projektmitarbeiterin und zukünftige Organizerin von Stark!  sowie Wolfgang Kleinjans (im Foto in der Mitte), Gründer und Vorstandsmitglied von Fundus Köln Nord e.V. statt. Der Verein, der Mitglied der Kölner Bürgerplattform ist, stellt für die Projektlaufzeit vom 1. August 2024 bis 31. Mai 2025 seine Räume zur Verfügung und dient als enger Unterstützer.

Das Gebiet, in dem die Menschen aufgesucht und befragt werden sollen, umfasst die Stadteile Worringen, Roggendorf/Thenhoven, Merkenich, Fühlingen, Volkhoven/Weiler, Pesch, Esch/Auweiler, Lindweiler, Heimersdorf sowie Teile des Stadtteils Seeberg. Insgesamt leben in diesen Stadtteilen ca. 55.000 Menschen. Diejenigen Teile des Stadtbezirks Chorweiler, in denen eine Sozialraumkoordination oder anderweitige Förderung seitens der Stadt Köln stattfindet, werden ausgespart.

Die ausgewählten Stadtteile sind von diversen Nachbarschaften und unterschiedlichen Lebenslagen geprägt. So liegt die Leistungsempfängerquote in Roggendorf/Thehoven bei 19,9% und in Worringen bei 13,3% (Stadtteil Chorweiler 32,6%, Gesamtstadt 12,6%). Auch der Anteil Alleinerziehender an der Gesamtbevölkerung ist im Stadtbezirk Chorweiler überdurchschnittlich hoch mit 2,4%, in Roggendorf/Thenhoven sind es sogar 2,5%, in Lindweiler 2,9% (Gesamtstadt 1,9%). Andere soziodemographische Daten entsprechen hingegen dem Durchschnitt oder sind sogar positiver.

Diese Situation ist charakteristisch für die ausgewählten Stadtteile: stabile, durchschnittliche Stadtteile liegen neben Stadtteilen mit Herausforderungen und es findet wenig Verbindung statt. Teilweise ist die Spaltung sogar innerhalb der Stadtteile zu sehen, wie in der unterschiedlichen sozialen und städtebaulichen Situation zwischen der Siedlung Im Mönchsfeld und dem alten Dorfkern von Roggendorf/Thenhoven deutlich wird. Diese Fragmentierung ist Ausganglage für das Projekt, vor allem da dies durch die massive Ausweisung von Siedlungsflächen noch zunehmen wird (wie bspw. der neue Stadtteil Kreuzfeld im Westen von Blumenberg).

Ein ganz besonderer Dank geht an die  Deutsche Fernsehlotterie Stiftung, die das Projekt „Partizipation und Teilhabe im Kölner Norden“ finanziell fördert und damit erst ermöglicht.

Foto: Angelika Fröhling