Alltagsprophet:innen gesucht!

Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen und Organizing Germany haben das Förderprogramm und Forschungsprojekt „Sich umeinander sorgen – sozialpastorales Engagement vor Ort“ gestartet. Es ist zunächst auf drei Jahre angelegt und wird durch den Ralf-Dohle-Gedächtnisfonds finanziert.

Das Förderprogramm richtet sich an engagierte Menschen katholischen Glaubens, die sich vor Ort unauffällig, aber wirkungsvoll für andere sozialpastoral einsetzen – etwa in der Pflege, in der Bildung, bei der Integration oder in Zeiten von Trauer. Solche Einzelpersonen oder kleine Gruppen bzw. lokale Sorgegemeinschaften („caring communites“) möchte nun ein Team von Mitarbeiter:innen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen finden und ihnen anbieten, sie auf ihrem Weg zu begleiten und sie mit anderen zu vernetzen.

Alle Beteiligten können dabei voneinander lernen, inwiefern ihr Tun als Rollenvorbilder des Menschlichen, Sozialen und Spirituellen prophetische Qualität und Bedeutung besitzt. Begegnung und Austausch werden mit Hilfe der Methoden des Community Organizings und theologischer Reflexion initiiert. Dazu zählen nicht zuletzt diverse Formate der spirituellen Selbstsorge, damit neue Kraft für das verantwortungsvolle Engagement geschöpft werden kann.

Im Forschungsprojekt werden alle Schritte des Förderprogramms wissenschaftlich begleitet und evaluiert, um die Erfahrungen von sozialpastoralen Initiativen und ihren Alltagsprophet:innen einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen und so mitzuhelfen, gesellschaftlichen Wandel voranzubringen.

Das Förderprogramm und Forschungsprojekt auf einen Blick:

Zielgruppe: Gesucht sind hauptsächlich Katholik:innen, die für andere Menschen Verantwortung übernehmen. Das kann in Pflege, Bildung, Integration, Nachbarschaft, Trauerbegleitung oder anderen Feldern sozialpastoralen Engagement geschehen. Diese Engagierten können als Einzelpersonen oder als Teil einer Gruppe, einer Gemeinde, einer Organisation oder eines Netzwerkes tätig sein. Räumlicher Fokus des Programms ist Nordrhein-Westfalen.
Nominierung: Diese Personen oder Gruppen können nominiert werden oder sich selbst nominieren. Die entsprechenden Nominierungsunterlagen sind auf der Webseite www.alltagsprophetinnen.de zu finden.
Nominierungszeitraum: 1. Juni bis 30. September 2025
Auswahl: Aus den Vorschlägen sucht im November 2025 eine Jury mit Vertreter:innen der für das Förderprogramm und Forschungsprojekt verantwortlichen Institutionen und externen Expert:innen bis zu 15 Programmteilnehmer:innen aus. Allen weiteren Interessierten wird ein Informations- und Vernetzungsangebot gemacht.
Programmzeitraum: 1. Januar 2026 bis März 2027
Programmziele und Programminhalte: Innerhalb des Förderprogramms werden die Teilnehmenden sowohl in ihrem praktischen Einsatz vor Ort als auch in ihrer christlichen Motivation begleitet und unterstützt. Dabei wird es in Gesamt- und Regionaltreffen, Workshops und Coachings um die Methoden des Community Organizings und Know-how aus Sozial- und Quartiersarbeit sowie um spirituell-theologische Reflexion gehen.
Die Teilnehmenden können ihr prophetisches Selbstbewusstsein entdecken und stärken. Neben persönlichem Wachstum wird dies helfen, das eigene sozialpastorale Engagement zu vertiefen, Netzwerke im Sozialraum und darüber hinaus zu knüpfen bzw. zu erweitern und Veränderungen in der Sorgekultur vor Ort umzusetzen.
Das jeweilige Sorgeengagement kann zudem finanziell mit bis zu 15.000 Euro unterstützt werden. Die Förderung dient der Anerkennung und kann konkrete Entwicklungsschrite, wie etwa den Generationswechsel, die Steigerung der Qualität oder die Erweiterung der Reichweite des Engagements unterstützen. Mit Hilfe der Teilnehmenden soll eine vielfältige Gemeinschaft von Alltagsprophet:innen aufgebaut werden, die sich in Veranstaltungs- und Dialogformaten gegenseitig stärkt, inspiriert und voneinander lernt.
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation: Das Förderprogramm und Forschungsprojekt basiert auf einen dynamischen, forschungsbasierten Wissenstransfer, der alle Beteiligten mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen aktiv einbindet. Evaluation wird helfen, das Förderprogramm kontinuierlich anzupassen. Zum Abschluss des Förderprogramms sollen die Erkenntnisse aus dem Prozess veröffentlicht werden und zur Nachahmung motivieren.
Programm- und Projektleitung: Prof. Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld (katho) und Dr. Tobias Meier (Organizing Germany)
Fördergeber: Das Förderprogramm und Forschungsprojekt „Sich umeinander sorgen– sozialpastorales Engagement vor Ort“ wird ermöglicht durch eine Förderung aus dem Ralf-Dohle-Gedächtnisfonds. Dieser wurde im Jahr 2024 ins Leben gerufen, um im Gedenken an den Stifter Ralf Dohle katholische Persönlichkeiten zu fördern, die ihren Glauben in Beruf, Gemeinde und Alltag leben.

Weitere Informationen:
Alle Infos zum Förderprogramm und Forschungsprojekt „Sich umeinander sorgen – sozialpastorales Engagement vor Ort“ sowie der Nominierungssteckbrief sind auf folgender Webseite zu finden: www.alltagsprophetinnen.de 

Wir freuen uns auf viele Nominierungen!