Broad-Based Community Organizing (BBCO)
Broad-Based Community Organizing (auf Deutsch: Community Organizing auf breiter gesellschaftlicher Basis) ist ein Ansatz zur nachhaltigen Veränderung von gesellschaftlichen und politischen Strukturen auf lokaler Ebene. Ziel ist es, Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammenzubringen, damit sie gemeinsam an Lösungen für Probleme in ihrer Gemeinschaft arbeiten – z. B. in den Bereichen Bildung, Wohnraum, soziale Gerechtigkeit oder Umwelt.
Grundprinzipien:
- Breite Beteiligung:
Es geht bewusst darum, verschiedene Gruppen zu vereinen – z. B. religiöse Gemeinden, Schulen, Nachbarschaftsinitiativen, Gewerkschaften und Vereine. Diese Vielfalt stärkt die Legitimität und Wirkung der Bewegung. - Beziehungsaufbau:
Im Zentrum steht der persönliche Kontakt. Organisierende führen viele Einzelgespräche („One-on-Ones“), um Vertrauen aufzubauen, Interessen zu verstehen und Menschen zu ermutigen, aktiv zu werden. - Führungsentwicklung:
Statt „für“ andere zu sprechen, werden Menschen befähigt, selbst Verantwortung zu übernehmen. So entsteht eine wachsende Basis an lokalen Führungspersönlichkeiten. - Langfristige Strukturen:
Anders als bei kurzfristigen Protestaktionen baut Broad-Based Organizing auf dauerhafte, demokratische Organisationen, die über Jahre hinweg bestehen und wirken können. - Macht durch Gemeinschaft:
Das Ziel ist nicht nur, auf Missstände hinzuweisen, sondern konkrete Veränderungen durchzusetzen – durch strategischen Druck auf Entscheidungsträger, aber auch durch konstruktive Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung.